FACHPACK und Pacoon präsentieren „Pavilion alternative packaging solutions“
05.07.2024 Sustainability New Paths Design Start-ups Artikel

FACHPACK und Pacoon präsentieren „Pavilion alternative packaging solutions“

Die FACHPACK glänzt dieses Jahr mit einem neuen Programmpunkt: In einem besonderen Pavillon in Kooperation mit SOLPACK5.0 werden Alternativen zu herkömmlichen und bislang gängigen Materialien präsentiert.

Nachhaltige Verpackungen aus Silphie-Fasern. Auf der vergangenen FACHPACK wurden auf der Sonderschau Transition in Packaging by Design innovative nachhaltige Verpackungslösungen präsentiert. So auch Verpackungen aus Silphie-Fasern. Über dieses Material wird auch auf der FACHPACK im Forum SOLPACK und im „Pavilion alternative packaging solutions“ gesprochen.

Im ausgebuchten Pavillon stellen 13 Unternehmen aus und zeigen alternative Verpackungsmöglichkeiten zu den herkömmlichen Materialien, wie es beispielsweise Holzfaser, Glas, Kunststoff und Metall sind.  Zu sehen sind zum Beispiel Produkte wie kompostierbare Folienbeutel, Polstermaterial aus Getreidespelzen, kompostierbare Teebeutel, Verpackungen aus Zuckerrohr und vieles mehr.

Begleitet wird die Präsentation der Aussteller in der Messehalle 3 vom Forum SOLPACK 5.0, das sich nachhaltigen Verpackungslösungen widmet und von Peter Desiléts und Volker Muche, Geschäftsführer der Verpackungsdesignagentur Pacoon GmbH, durchgeführt und moderiert wird. Ein vielfältiges Programm und spannende Vorträge erwartet die Messebesucher an allen drei Messetagen. Im Forum SOLPACK 5.0 steht jeder Messetag unter einem Leitthema. Insgesamt 35 Expertinnen und Experten wie auch die Ausstellenden des Pavillons werden Kurzvorträge halten. 

Zur Circular Economy durch Mehrweg

Der erste Tag ist dem Thema Mehrweg gewidmet. Peter Desiléts ist sich sicher: „Mehrwegverpackungen sind die langfristig vielversprechendste Lösung auf dem Weg zu umweltfreundlicher Verpackung und Circular Economy.“ Voraussetzung seien jedoch neue Logistik- und Rücknahmemodelle, wie sie derzeit im Aufbau sind. Das in Deutschland etablierte Poolsystem sei begrüßenswert, dürfe aber nicht linear in die Zukunft übertragen werden, sondern bedürfe der Erweiterung. „Das Poolsystem in Deutschland hat sich über die Jahre leider verschlimmert. Anfangs existieren einheitliche, standardisierte Flaschen und Kisten im Getränkebereich. Diese wurden von den jeweiligen Abfüllern immer individueller gestaltet. Dadurch ist die komplette Logistik aufwändiger und weniger profitabel geworden und die Automatisierung nicht über alle Schritte erfolgt. Zusammen mit vielen Netzwerken und Partnern wird daher ein neues System entwickelt, das international die Schwachstellen beheben und das System wieder attraktiv machen soll“, so Desiléts. Dass immer mehr Produkte in Mehrwegsysteme eingebunden werden, sei eine gute Entwicklung. So gibt es, um ein Beispiel zu nennen, die Berliner Firma dotch, die als Systemanbieter eine standardisierte, bruchsichere Mehrwegflasche eigens für Speiseöle entwickelt hat. Auf der FACHPACK wird André Pietzke von dotch im Forum 5.0. über das neue Mehrwegsystem berichten.

Potenzial von Gras, Stroh und Co.

Am zweiten Messetag stehen die innovativen Fasermaterialien im Fokus. Expertinnen und Experten von Verpackungsunternehmen werden neue Lösungen vorstellen, über Barrierepapiere oder Beschichtungen sprechen sowie alternative Lebensmittelverpackungen vorstellen und mögliche Anwendungsbereiche thematisieren. Immer mehr Materialien, so Desiléts, sind für Verpackungen geeignet. Gras, Bagasse, Hanf und Stroh gelten als vielversprechend. Ebenso Reisstroh, Bambus, Seegras und Algen könnten als Material den Rohstoff Holz entlasten. „Entscheidend wird sein, dass die Verpackungen im Altpapierstrom funktionieren und ein Faserrecycling erreicht wird. Dann haben faserbasierte Verpackungen eine glänzende Zukunft.“ Auch im Nachgang stehen die Referierenden im Forum für Gespräche und Diskussionen zur Verfügung.

Recycling als Zukunftsthema

Der dritte Messetag steht ganz im Zeichen des Recycling-Themas. Das große übergeordnete Ziel der neuen PPWR ist die Stärkung der Kreislaufwirtschaft und die Förderung von Innovationen im Bereich Nachhaltigkeit. Viele Unternehmen haben sich deshalb schon jetzt hohe Vorgaben gesetzt, was die Recyclingfähigkeit ihrer Verpackungen oder die Abkehr von bestimmten Materialien betrifft. „Ein Ziel ist es, den Kunststoffanteil an und in Verpackungen zu reduzieren oder auch ganz zu ersetzen. Dabei spielen insbesondere faserbasierte Verpackungslösungen eine bedeutende Rolle“, erklärt Desilets. Hier gilt es, den natürlichen Mangel an Barrieren gegen Sauerstoff, Wasserdampf, Fett und Öl, die diese Papiere oder Fasermaterialien mit sich bringen, durch neue Lösungen auszugleichen. So wird unter anderem ein Experte von PreZero über Recyclingoptimierung sprechen.