Wenn der Paketlieferant den frischen Weihnachtsbaum bringt
04.12.2024 Retail Brands Industry Look into Europe Artikel

Wenn der Paketlieferant den frischen Weihnachtsbaum bringt

In der Adventszeit boomt der E-Commerce. Nicht nur Mode- oder Spielwarenhändler profitieren davon. Auch echte Weihnachtsbäume werden per Mausklick bestellt und frisch geliefert. Was ist dabei zu beachten? Welche Verpackung wird verwendet?

Verpackter Weihnachtsbaum wird auf Schulter getragen. Der natürliche Weihnachtsbaum gehört für viele einfach zum Weihnachtsfest dazu. Er benötigt viel Arbeit und Aufmerksamkeit der Weihnachtsbaum-Anbauer – das ganze Jahr hindurch.
Die Nordmanntanne ist der beliebteste Baum zum Weihnachtsfest. Dafür zahlen die Verbraucher in Deutschland in diesem Jahr zwischen 21 Euro und 29 Euro pro Meter Nordmanntanne, sagt Eberhard Hennecke vom Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger. Die Deutschen kaufen nach Angaben des Branchenverbands zwischen 23 und 25 Millionen Weihnachtsbäume pro Jahr. Davon stammen etwa 19 Millionen aus Deutschland. Der Rest wird aus Dänemark und anderen Ländern importiert.
Geschmückter Weihnachtsbaum im Außenbereich. Alle Jahre wieder: Der natürliche Weihnachtsbaum ist einfach unersetzbar. Immer mehr Betriebe bieten auch einen Onlineversand an.

Die meisten Verbraucher, die einen echten Baum zum Fest zu Hause aufstellen wollen, kaufen diesen bei einem Forstbetrieb, Gartencenter oder heimischen Händler. Die Tradition, den Baum selbst zu schlagen, gibt es auch, aber sie ist mit etwas Mühe und Zeit verbunden. Viele Festliebhaber mögen es auch gern etwas bequemer. Ohne einen aufwendigen Autotransport und ohne stressige Parkplatzsuche – und ohne die Tradition des Baumaussuchens.

Kurzum: Wer eigentlich fast alles online bestellt, der schaut auch auf dem Smartphone oder PC nach echten Weihnachtsbäumen.

Karton und Kunststoffnetz

Immer mehr Baumerzeuger verkaufen ihre Bäume daher auch online oder an Onlinehändler. Welche Verpackung benötigt eine etwa zwei Meter große Nordmanntanne oder eine Blaufichte – die Nummer 2 unter den beliebtesten Weihnachtsbäumen? Die Antwort ist einfach: nicht viel. Einen Karton und ein Netz aus Kunststoff.

Das erklärt, warum der Versandhandel mit den Bäumen ganz reibungslos funktionieren kann und keine logistische Herausforderung, sondern eher eine Geschmacksfrage ist. Der Onlinehändler „Meine Tanne“ erklärt: Der geschlagene Baum wird in ein Netz gezogen, so dass er „perfekt in einen Versandkarton passt. Damit die Spitze des Weihnachtsbaumes nicht leidet, wird der Baum zusätzlich im Karton arretiert. Für den Versand verwenden wir besonders starke Versandkartons, damit der Weihnachtsbaum den Versand unbeschadet übersteht.“ Nach dem Auspacken sollte der Endkunde den Baum am besten senkrecht stellen sowie kühl und trocken lagern.

Das Familienunternehmen Allenbacher Weihnachtsbäume erklärt, dass es auf Wunsch den Baum netzt und empfiehlt dies, damit keine Zweige brechen. „Genetzt kann er auch leichter durch die Wohnräume getragen und im Ständer aufgestellt werden.“ Zu beachten sei, dass der Baum etwas Zeit benötigt, bis sich die Zweige wieder in ihrer ursprünglichen Lage entfalten.

Von A wie Amazon bis O wie Obi

Auch der Versandriese Amazon hat Weihnachtsbäume im Sortiment. Die bestellten Bäume werden kurz vor dem Versand geschlagen, eingenetzt und verpackt, so dass sie frisch bei den Kunden eintreffen werden, erklärt Amazon. Da die Nordmanntanne zum Beispiel ohnehin robust und von langer Haltbarkeit sei, komme es auch nicht auf eine Expresslieferung an. Ein Wunschversandtag könne mitgeteilt werden; bis einschließlich 16. bis 18. Dezember werde man in der Regel versenden. Auch Baumärkte wie Hagebau und Obi versenden Nordmanntannen und andere Bäume an ihre Kunden.

Weihnachtskugeln im Gesamtpaket

Wer es so richtig bequem mag, kann auch ein Gesamtpaket bestellen. Kaisertanne bietet zum Beispiel nicht nur die Nordmanntannen an, sondern dazu auch die passenden Weihnachtskugeln und weitere Dekorationen und Utensilien an. Diese sind entsprechend einzeln verpackt, kommen aber in einer Lieferung. Die Auslieferung von Bäumen über 2 Meter Höhe erfolgt ausschließlich durch eine Spedition, erklärt Kaisertanne. Alle Händler raten den Kunden, vorzeitig zu bestellen. Wer es alle Jahre wieder also auf den letzten Drücker versucht, der sollte in den stationären Handel oder in einen Forstbetrieb gehen.