Bio Company führt neues Mehrwegsystem für Speiseöl-Flaschen ein
Als erster Handelsfilialist führt das Unternehmen Bio-Company ein neues Mehrwegsystem für Speiseölflaschen ein. Diese Flaschen können ab jetzt im Pfandflaschenautomaten zurückgegeben werden.
Wer Speiseöl in Glasflaschen kauft, bringt den leeren Behälter zum Altglas. Wer eine Verpackung aus Kunststoff wählt, entsorgt diese in der Gelben Tonne. Nun gibt es eine weitere Alternative. Bio-Company hat die Speiseöle von Bio Plànete in der Mehrweg-Ölflasche eingeführt. Hinter dem Mehrwegsystem steht die Berliner Firma dotch. Der Systemanbieter hat eine standardisierte, bruchsichere Mehrwegflasche eigens für Speiseöle entwickelt, die bis zu 50-mal wiederverwendet werden könne, teilt das Unternehmen mit. Die Pfandrückgabe sei in allen 60 Märkten des Unternehmens Bio Company möglich. Die Pfandgebühr beträgt 50 Cent und ist damit höher als die für Getränkeflaschen.
Komplexe Reinigung für Mehrweg
Für die Lösung habe man gemeinsam mit dem Start-up dotch lange getüftelt. „Denn die Herausforderung lag vor allem auch in der Reinigung. Öle in Flaschen sind nicht vergleichbar mit wasserbasierten Inhalten“, heißt es.
Dies ist nicht die einzige Mehrweglösung, die Bio Company anbietet. Seit Jahren gebe es diverse Mehrwegprodukte, so Anne Schill, Fachbereichsleiterin Trockensortiment Bio Company. So ist beispielsweise auch die PFABO (die Pfandbox) als Mehrwegsystem in allen Filialen erhältlich. Die Box ist in unterschiedlichen Größen für lose Waren in den Frischebereichen wie Backtheke oder Fleischtheke nutzbar, um Verpackungen zu vermeiden. Sie kostet 5 Euro Pfand, das nach Rückgabe wieder ausgezahlt wird.
Ausgewählte Filialen bieten zudem eine Unverpackt-Station, an der die Kunden lose Ware selbst abfüllen können. Bis zu 90 Produkte bietet hier das Sortiment: von der Nudel über Müsli bis hin zum Gummibärchen. Ziel ist auch hier, Verpackungen zu vermeiden und Müll zu reduzieren.
Obst und Gemüse werde zudem zu mehr als 90 Prozent unverpackt angeboten. Im Jahr 2021 wurde der Ökobon eingeführt, die umweltfreundliche Alternative zum herkömmlichen Thermopapier. Er kann über das Altpapier entsorgt werden, da er frei von chemischen Farbentwicklern ist. Auch die Logistik spart die Bio Company bei der Verpackungs- und Müllvermeidung nicht aus: Die Transportsicherung der Waren auf den Rollwagen erfolgt beim hauseigenen Bio-Großhändler Midgard durch wiederverwendbare Fallschutztüren sowie Mehrwegtransportkisten, statt durch Kunststofffolie.
„Mehrweg für alles“
Bio Company war Ende 2023 bereits für seine umweltfreundliches Engagement mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 ausgezeichnet worden. In der Begründung der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis hieß es: „Die Bio Company SE ist ein Leuchtturm im Lebensmittel-Einzelhandel. Nachhaltiges Engagement ist seit Gründung in ihren Grundsätzen verankert.“
„Mehrweg macht einfach mehr Sinn. Und endlich haben wir die Lösung, um Mehrweg und Benutzerfreundlichkeit, Pfandflasche und Ausgießer zu vereinen“, sagt Judith Faller-Moog, Gründerin und Inhaberin von Bio Planète. André Pietzke, Co-Geschäftsführer von dotch sagt: „Flaschen kaputt machen, um sie wiederzuverwenden, ist Unsinn. Mehrweg für alles zu etablieren, ist der richtige Weg.“
Über das Unternehmen: Gegründet 1999 in Berlin-Charlottenburg führt die Bio Company mittlerweile mehr als 60 Filialen, schwerpunktmäßig in der Metropolregion Berlin-Brandenburg. Ihre Expertise ist, dass sie einen größtmöglichen Anteil regionaler Waren anbietet, um Frische zu garantieren, längere Transportwege und CO2 zu vermeiden, ebenso wie die regionale Wirtschaft zu stärken. 2023 erhielt sie den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 sowie den Green Buddy Award für ihr umfangreiches, nachhaltiges Engagement gegen den Verpackungsmüll sowie Lösungen wie PFABO. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreise wurde zusammen mit dem Bundesumweltministerium und der Deutschen Industrie- und Handelskammer an besonders vorbildliche Unternehmen in ihren Branchen vergeben.