UN-Einkäufer treffen sich mit FACHPACK-Besuchern
27.09.2024 Retail Brands Industry Look into Europe Artikel

UN-Einkäufer treffen sich mit FACHPACK-Besuchern

Eine weltweite Organisation wie die UN benötigt viele und spezielle Verpackungen und verfügt über eine große Logistik: Das Einkaufspersonal der Vereinten Nationen informierte auf der FACHPACK interessierte Aussteller und Besucher aus der Verpackungsbranche über Möglichkeiten der Zusammenarbeit.

Gruppe von Personen mit Namensschildern steht vor einer Videoleinwand, auf der „UN Procurement Seminar“ steht. Aussteller und Besucher hatten auf der FACHPACK die Möglichkeit, in einem Seminar das Einkaufspersonal der UN zu treffen.

Die Vereinten Nationen kaufen für ihre Büros und Aktivitäten weltweit Waren und Dienstleistungen über Ausschreibungen ein. Der statistische Jahresbericht 2023 der Vereinten Nationen enthält eine detaillierte Übersicht über die von 41 UN-Organisationen eingekauften Produkte und Dienstleistungen. Das Beschaffungsvolumen betrug 2023 rund 25 Milliarden US-Dollar. Die größte Einkaufsvolumen hatten die Kinderhilfsorganisation UNICEF (5,2 Milliarden US-Dollar), das World Food Programme – WFP (4,5 Milliarden US-Dollar) und das UN-Generalsekretariat (UN Procurement Division), das auch für Einkäufe für die UN-Blauhelmeinsätze tätigt (3 Milliarden US-Dollar).

Potenzial für deutsche Verpackungsbranche

Das steigende Beschaffungsvolumen der UN bietet deutschen Unternehmen aus der Verpackungsbranche gute Geschäftschancen. Das Potenzial deutscher Firmen sei jedoch bei weitem nicht ausgeschöpft: Im Jahr 2022 lag Deutschland beim Beschaffungswesen der UN auf Platz 19 der Lieferländer mit einem Auftragsvolumen von 372, 07 Millionen Dollar. Auf der FACHPACK gab es für FACHPACK-Aussteller und Fachbesucher die besondere Gelegenheit, sich auf der Messe über die Geschäftsmöglichkeiten mit den UN zu informieren. Die Deutsch-Dänische Handelskammer hatte am Dienstag ein Informationsseminar organisiert.

Verpackungen bei extremen Klimabedingungen

Marie-Chantal Maile erklärte zunächst die Schritte zu einer Registrierung für eine Kontaktaufnahme und Ausschreibung. Zudem betonte sie, dass die Vereinten Nationen von allen Geschäftspartnern auf Werte wie Menschenrechte und Umweltschutz achten. Vertreterinnen und Vertreter des UN-Einkaufspersonals berichteten im Anschluss, welche Art von Verpackung die Vereinten Nationen benötigen. Ingrid Deander von der Logistik-Division erklärte, dass der Transport von UN-Waren großen logistischen Herausforderungen genügen müsse. Viele Umverpackungen fänden statt, weil der Transport von großen Paketladungen auch auf dem Seeweg stattfinde und am Ende kleinere Einheiten in den einzelnen Regionen verteilt werden müssten. Das bedeute auch, dass Verpackungen extremen Wetterbedingungen standhalten müssten wie zum Beispiel einer hohen Luftfeuchtigkeit und Raumtemperaturen über 50 Grad Celsius. Die UN benötige Standardverpackungen, individuelle Verpackungen und spezielle Verpackungen für Lebensmittel. Aber auch Elektronik und Büromaterial gehörten zu den Warengruppen, die UN-Einkäufer auf ihrer Liste stehen haben – entsprechend dafür werden auch nachhaltige Verpackungen benötigt.

UN-Experten bei B2B-Gesprächen

Die internationalen UN-Einkäufer, mehrere kamen aus Italien, nutzten die Gelegenheit, Einzelgespräche mit interessierten deutschen Unternehmen zu führen – mit dem Ziel neue Geschäftspartnerschaften zu finden. Zudem informierten sie sich selbst auf der FACHPACK über nachhaltige Verpackungen – denn auch für sie ist die größte europäische Fachmesse eine wichtige und bedeutende Quelle für neue Entwicklungen.