Drogerieriese dm spart Kunststoff bei Verpackungen ein
18.11.2024 Retail Brands Industry Look into Europe Artikel

Drogerieriese dm spart Kunststoff bei Verpackungen ein

Durch die Umstellung auf neue Tuben verzichtet dm bei seinen Kosmetik-Eigenmarken Balea, babylove und alverde Naturkosmetik auf Neukunststoff und spart so Ressourcen und Material ein.

Diverse Tuben von dm-Eigenmarken. Die neuen Tuben diverser Eigenmarken von dm bestehen, je nach Produkt, aus mindestens 60 Prozent recyceltem Kunststoff.

Der Drogeriehändler dm setzt insbesondere bei seinen Eigenmarken bei der Suche nach optimalen Verpackungslösungen auf nachhaltige Innovationen, Materialeinsparungen sowie den Einsatz von Recyclingmaterialien. Auch neue Tuben sollen beliebte Kosmetikprodukte zu umweltfreundlicheren Konsumgütern machen. Eine Tube mit 40 Millimeter Durchmesser hat durch den neuen im Design reduzierten Verschluss durchschnittlich 29 Prozent weniger Gewicht, rechnet das Unternehmen vor. Das führe zu einer CO2-Reduktion sowohl bei der Produktion als auch beim Transport. Diese Verbesserung sei ein weiterer Schritt auf dem Weg von dm, ökologisch zukunftsfähig zu handeln und kontinuierlich an Innovationen zu arbeiten.

Die Verpackungen der dm-Markenprodukte beinhalten laut Unternehmen bereits mehr als 40 Prozent recycelten Kunststoff. Bis 2025 möchte dm den Anteil auf 50 Prozent erhöhen und setzt in der Weiterentwicklung der dm-Markenprodukte auf die Verwendung von Monomaterial-Verpackungen für eine bessere Recyclingfähigkeit. So besteht zum Beispiel die Tube des Rasiergels von alverde aus mindestens 70 Prozent Recycling-Material, die des After-Shaves aus mindestens 61 Prozent. Durch den Einsatz von recyceltem Kunststoff werden weitere 86 Tonnen neuer Kunststoff vermieden.

Leichtere Verpackung

Weitere Beispiele: Die Umstellung auf materialreduzierte Tubenverschlüsse bei den Balea Professional Shampoos und Spülungen spart rund 23 Prozent Verschlussmaterial ein. Das sind insgesamt rund 16 Tonnen Kunststoff, die durch recyceltes Material ersetzt werden. Die Tuben des alverde Naturkosmestik Rasiergels Bio-Aloe-Vera & Bio-Kamille und der After-Shave-Pflege kommen nun auch mit jeder Tube um 33 Prozent weniger Kunststoff aus, was 1,2 Tonnen Kunststoff entspricht. Die Umstellung weiterer Produkte ist geplant. Durch den neuen gewichtsreduzierten Tubenverschluss, der für das gesamte babylove-Tuben-Sortiment eingesetzt wird, reduziert sich das Gewicht pro Produkt um bis zu 5,69 Gramm – das entspricht rund 30 Prozent und 4,2 Tonnen Kunststoff.

„Demokratisierung des Konsums“

Der Drogerieriese verzeichnete innerhalb eines Jahres ein Umsatzwachstum von 9,5 Prozent. Mehr als 21,1 Millionen Menschen kaufen pro Tag bei dm in Deutschland ein. Dm verfolge neben der ökonomischen und sozialen auch eine ökologische Zielsetzung, erklärt das Unternehmen. „Wir wollen Produkte, die die Ökosysteme so wenig wie möglich belasten, leistbar machen, ebenso wie gesunde Bio-Lebensmittel. Wir nennen dies eine Demokratisierung des Konsums von Produkten, die sinnvoll für die Menschen und den Planeten sind“, sagte der Vorsitzende der dm-Geschäftsführung Christoph Werner Mitte November anlässlich der Vorstellung der aktuellen Geschäftszahlen.

Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie für Kundinnen und Kunden werde auch praktizierte Nachhaltigkeit in allen Unternehmensbereichen immer relevanter. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür seien jedoch oft zu bürokratisch, „oft sogar übertrieben bis praxisfern, etwa die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) oder die Green Claims Directive“, so Werner. Die Aufwände für CSDDD beziffert er für dm auf 500.000 Euro pro Jahr.