„Insbesondere beim Handling schwererer Packs werden konventionelle Tragegriffe aus Kunststofffolie häufig als einschneidend empfunden. Das haptische Erlebnis des Kartontragegriffs ist dagegen deutlich angenehmer. Greift der Verbraucher das Gebinde am Bottleclip-Carrier, knicken dessen Längsseiten nach oben ab. Dadurch wird die Handinnenfläche vor den Stanzkanten sowie den Flaschenverschlüssen geschützt“, heißt es. Der Karton lasse sich einfach entfernen und könne im Altpapier entsorgt werden und somit recycelt werden.
Möglich sind Gebindegrößen von 2 bis 8 PET-Flaschen mit einem Inhalt von jeweils 250 Milliliter bis 2 Liter, erklärt KHS-Projektleiter Manfred van Triel. Der kleine Tragegriff aus Karton sei stabil und immer noch groß genug, um darauf Produktinformationen und den Barcode des Multipacks zu platzieren. „Wichtig war uns, hinsichtlich der Anbringung im Packer eine möglichst simple Form zu finden. Was nützt die beste Lösung, wenn sie so komplex ist, dass sie sich in unseren Maschinen nicht einfach und schnell verarbeiten lässt?“, so van Triel.
Besonderer Wert sei deshalb auf ausgeklügelte Logistik gelegt worden: Die Anlieferung der Bottleclip-Carrier erfolgt in Cartridges, also in Umkartons, die den Magazinen der Maschine unkompliziert in einem Ladevorgang zugeführt werden. „Das ist maßgeblich für die Performance der Anlage“, erklärt van Triel. Gespart werde nicht nur am Bedienaufwand und Material, sondern auch am Platzbedarf: Insbesondere benötige das neue Applikationsmodul im direkten Vergleich zu einer Maschine, die konventionelle Folientragegriffe verarbeitet, bis zu vier Meter Maschinenlänge weniger. Für Getränkehersteller mit begrenzter Produktionsfläche ist das ein besonders relevantes Argument.
Auch DS Smith hat alternative Flaschentransportverpackungen im Portfolio und sieht dies als Trend. Die „Eco-Carrier“-Lösung generiere ein Produkt-Bundle mithilfe einer faserbasierten Banderole und sei damit eine Alternative zu Schrumpffolien.
In der Rücknahmelogistik können Multipacks und individuelle Gebinde Händlern allerdings Probleme bereiten: Glasflaschen – ob Mehrweg oder Einweg können nicht mehr in Kästen zurückgegeben werden. Die Händler wissen also oft nicht mehr, wie sie die Flaschen sammeln und zurückgegeben können. Mehrweg-Poolsysteme seien aus wirtschaftlichen Gründen und zum Schutz der Umwelt Individualgebinden vorzuziehen, heißt es seit Jahren aus der Getränkebranche.
Von Anna Ntemiris, Redakteurin