Coca-Cola setzt mit Verpackungsmix auf Kreislaufwirtschaft
20.06.2024 Retail Brands Industry Look into Europe Artikel

Coca-Cola setzt mit Verpackungsmix auf Kreislaufwirtschaft

Für jeden Trinkanlass die richtige Verpackung: Mit diesem Motto und einer großangelegten Nachhaltigkeitskampagne macht Coca-Cola Deutschland auf rPET-Einwegflaschen und PET-Mehrwegverpackungen aufmerksam.

Flaschenabfüllanlage bei Coca-Cola. Coca-Cola zeigt mit einer Kampagne, warum der Recycling-Kreislauf von rPET-Einwegflaschen und die Wiederverwendung von PET-Mehrwegflaschen so wichtig sind.

Was unterscheidet Recycling, Downcycling und Upcycling? 51,1 Prozent der Befragten in Deutschland wissen das nicht, wie eine von Coca Cola in Auftrag gegebene Civey-Umfrage zeigt. Das will Coca Cola jetzt ändern und hat deshalb eine Nachhaltigkeitskampagne gestartet. Sie zeigt mit prominenter Unterstützung, warum der Recycling-Kreislauf von rPET-Einwegflaschen und die Wiederverwendung von PET-Mehrwegflaschen so wichtig sind. Während der Kampagne macht Deutschlands größter Anbieter von alkoholfreien Erfrischungsgetränken stärker auf die Unterschiede und die Bedeutung von PET-Mehrweg- und 100 Prozent rPET-Einwegflaschen aufmerksam. Der Hersteller von Softdrinks möchte zeigen, dass es für jeden Trinkanlass die richtige Verpackung gibt.

„Mit unserem Verpackungsmix wollen wir für jeden Trinkanlass die richtige Verpackung bieten – vom Getränkemix für die Party bis hin zur Coke für unterwegs. Richtig bedeutet für uns auch, alle Verpackungen so nachhaltig wie möglich zu gestalten und zu einem schonenden Ressourcenkreislauf beizutragen. Daran arbeiten wir stetig", sagt Evelyne De Leersnyder, Geschäftsführerin Coca Cola GmbH.

Coca-Cola wolle auch weiterhin an anderen Verpackungsarten wie Glas-Mehrwegflaschen in unterschiedlichen Größen - von der 0,2 Liter bis zur 1 Liter Glasflasche festhalten, hieß es auf Anfrage von FACHPACK 360°. Ebenso biete man weiterhin "die beliebte Dose" an. "Alle Verpackungen - egal, ob Einweg oder Mehrweg sind bepfandet und kommen über das Pfandsystem in Deutschland zurück", erklärt Katja Päsler, Director Portfolio & Channel Activitation - Germany. "Die Dose kann nach Rückgabe wieder dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden. Zudem konnten wir in den letzten Jahren den Materialeinsatz und damit das Gewicht der Dose wesentlich reduzieren. Zuletzt bei der Umstellung auf Aluminium 2023 auf 11,8 Gramm", so Päsler weiter.

Coca-Cola kritisiert Downcycling

Für Coca Cola sind Verpackungen einer der größten Hebel, um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Alle Coca Cola Verpackungen aus PET, Glas und Aluminium sind heute laut Unternehmen bereits zu 99 Prozent recycelbar. Beispielsweise würden PET-Mehrwegflaschen im Durchschnitt 15-mal wiederbefüllt. Zudem werden sie regional abgefüllt – an neun von 14 Coca Cola Standorten. Das sorgt für kurze Transportwege.

Auch PET-Einwegflaschen können ein neues Leben haben, wenn sie im Kreislauf gehalten werden. Eine Flasche aus recyceltem PET hat einen bis zu 50 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck als eine Flasche aus neuem Material. Deshalb setze Coca Cola sich dafür ein, dass aus PET-Einwegflaschen wieder Flaschen werden. Mit einem funktionierenden Flasche-zu-Flasche-Kreislauf könnten in Deutschland jedes Jahr 214.000 Tonnen neues Plastik und 60.000 Tonnen CO2 (ifeu-Studie 2023) eingespart werden. Auch der zur Schwarz Gruppe gehörende Lebensmitteldiscounter Lild hatte im vergangenen Jahr in einer großangelegten Kampagne und mit prominenter Unterstützung durch TV-Star Günther Jauch über die ökologischen Stärken der Kreislaufflasche informiert, deren Flaschenkörper zu 100 Prozent aus recyceltem PET-Kunststoff (rPET) besteht.

Recycelter Kunststoff in Kleidung

Coca-Cola kritisiert, dass das recycelte Material der PET-Flaschen derzeit mehrheitlich zu anderen Sachen verarbeitet werde, zum Beispiel zu Kleidung oder Verpackungen für Kosmetika oder Putzmittel. „Nach diesem Downcycling kann es nicht noch einmal zu einer Getränkeflasche verarbeitet werden. Es ist somit für den Flasche-zu-Flasche-Kreislauf verloren“, heißt es. Um aus Flaschen wieder Flaschen machen zu können, fordert Coca Cola in Deutschland ein Erstzugriffsrecht auf recyceltes Material für Getränkehersteller. Doch mit dieser Forderung kann der Konzern nicht jeden überzeugen. So lehnte zum Beispiel der Entsorgerverband BDE diesen Vorschlag ab. Die Begründung: Eine Beschränkung des freien Handels könne zu niedrigeren Preisen führen und damit den Anreiz für Investitionen in der Recyclingbranche schmälern. 


Coca-Cola-Dosen mit Motiven der Fußbal EM 2024. Im Fußballfieber: Coca-Cola hat zur UEFA Euro 2024 limitierte Spielerdosen der deutschen Nationalmannschaft auf den Markt gebracht.

Kampagne zur UEFA Euro 2024

Parallel zur Nachhaltigkeitskampagne hat Coca-Cola Deutschland als Partner des DFB die Fan-Kampagne zur UEFA Euro 2024 gestartet – und dabei stehen Dosen im Mittelpunkt. Der Hersteller hat die DFB Editor’s Collection herausgebracht: eine Serie von insgesamt 24 Coca Cola Zero Sugar Dosen (0,33 l).

Gemeinsam mit der UEFA und den Host Cities will Coca Cola „die Fußball-Europameisterschaft 2024 zur nachhaltigsten UEFA EURO aller Zeiten machen“. Deshalb gibt Coca Cola beispielsweise über eine Million Mehrwegbecher im Coke Look aus, die über ein Pfandsystem im Kreislauf gehalten werden.