Schnelle chemische Verfestigung
Die Technologie der schnellen chemischen Verfestigung (SCV) ermögliche es der Glasindustrie, wirtschaftlicher zu produzieren und neue Märkte zu erschließen. „Mit unserer Innovation wird es erstmalig möglich, die Vorteile des verfestigten Glases in fast allen Glasprodukten zu nutzen. Der Materialeinsatz sinkt, die Lebensdauer steigt, was Ressourcen und Umwelt schont. Der geringere Materialeinsatz führt damit auch zu einer beschleunigten Produktion“, erklärt Heidan.
Bisher dauerte der Prozess der chemischen Verfestigung bis zu 24 Stunden. Dabei wird das Glas in ein 400 bis 450 Grad heißes flüssiges Salzbad getaucht, dadurch kommt es zum Kalium- und Natrium-Ionen-Austausch, wodurch das Glas fester wird. Das neue Verfahren von Heidans Team verkürzt diesen Prozess um ein Vielfaches: „Wir benötigen 5 bis 10 Minuten statt 24 Stunden. Eine höhere Festigkeit wird nach 30 Minuten erreicht.“
Diese Innovationen bedeuten nicht nur eine höhere Produktqualität, sondern trugen auch dazu bei, dass dünnere und leichtere Gläser verwendet werden könnten. Diese Optimierungen machen die Technologie nun auch für Gebrauchsgegenstände zu sinnvollen Preisen verfügbar, was Ressourcen und Energie im großen Maßstab sparen könne, so Heidan. Eine 0,7 Liter-Mehrweg-Glasflasche könne mithilfe der neuen Technologie nun 230 Gramm wiegen statt bisher 600 Gramm. „Es entsteht eine völlig neue Welt, die wir mit Glas erreichen können“, so Heidan. Das Potenzial sei vergleichbar mit der Erfindung des Kühlschranks oder der Digitalfotografie. ReVISalt sei bereits auf großes Interesse in der Glasindustrie gestoßen. Heidan nannte während des FACHPACK-Vortrags keine Kundennamen, aber bekannt ist, dass zu den ersten Kunden, die Produkte mit der neuen Technologie verfestigen, die bayerische Firma Heinz-Glas zählt.