Erfolgreiche Premiere von Women4Packaging auf der FACHPACK
25.09.2024 Frauen in der Verpackungsindustrie Artikel

Erfolgreiche Premiere von Women4Packaging auf der FACHPACK

Das neue Event Women4Packaging bot den Teilnehmerinnen eine einzigartige Gelegenheit, sich zu vernetzen und über aktuelle Themen der Verpackungsbranche zu sprechen. Keynote-Speakerin Vera Strauch, Gründerin der Female Leadership Academy, motivierte die rund 150 Frauen, sich gegenseitig zu inspirieren und zu stärken.

Weibliches Auditorium auf der FACHPACK 2024. Rund 150 Frauen kamen am ersten Messetag zur Premiere der Netzwerkveranstaltung Women4Packaging, die die FACHPACK ins Leben gerufen hat.
„Die Zukunft ist weiblich. Es dauert aber noch, bis dies in den Führungsetagen ankommt“, sagte Heike Slotta, Executive Director der FACHPACK, die gemeinsam mit der FACHPACK-Managerin Phuong Anh Do die rund 150 Teilnehmerinnen des neuen Events Women4Packaging im Saal Brüssel begrüßte. Auch Do erklärte, dass die Verpackungsbranche längst viele qualifizierte Frauen habe, die nicht erst gefördert werden müssten. Es fehle diesen allerdings an Netzwerken und konstruktivem Austausch. Die Veranstaltung Women4Packaging sollte gleichzeitig auch der Start für ein neues Frauen-Netzwerk sein, dass über die FACHPACK 2024 hinaus, in der Verpackungsbranche agiert.
Vera Strauch spricht vor einem weiblichen Auditorium auf der FACHPACK 2024. Keynote-Speakerin Vera Strauch, Gründerin Female Leadership Academy, motivierte die Teilnehmerinnen, sich mit anderen Frauen zu verbünden und Netzwerke zu schließen.
Das Wort Networking zog sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung. Erfolg, so der Tenor, entstehe durch starke Verbindungen. Und diese müssten sich Frauen in der Verpackungsindustrie bislang noch mehr als ihre männlichen Kollegen erarbeiten. „Network is work“ – unter diesem Motto stand auch die Podiumsdiskussion mit Ellen Reichmann (Group Leader Application Engineering and Product Protection bei Syntegon), Katja Kilian (BU Flexibles Business Development Director von Coveris), Ina Bechter (Pacoon) sowie Mareike Peters, Gründerin von nmk (Naturkosmetik München). Sonja Bähr, Director Business Development, Berndt+Partner Creality GmbH, moderierte das Panel.

Authentische Begegnungen

Die Jüngste in der Runde, Ina Bechter, berichtete, dass sie nach dem Studium der Pädagogik Verpackungstechnik studierte, als Werkstudentin bei der Designagentur Pacoon wertvolle Erfahrungen sammeln konnte und nun nächste Woche bei BMW anfangen wird. „Wenn man über eine Arbeitsebene zusammenkommt, geht das Netzwerken einfacher“, sagte sie. „Authentische Begegnungen“ seien letztendlich auch für Frauen wertvoller als der Weg über soziale Medien. Dem stimmte auch Katja Kilian zu. Sie erzählte, dass sie über ihren Golfclub Kontakte zur Verpackungsbranche fand. Und Mareike Peters berichtete, wie sie aus einer Notlage – sie suchte nach hautfreundlicher Kosmetik – ihr eigenes Unternehmen gründete und für die ersten selbst hergestellten Produkte Hilfestellung von einer Online-Community bekam.

Frauen bei einer Podiumsdiskussion auf der FACHPACK 2024. Sonja Bähr sprach mit Mareike Peters (von links), Katja Kilian, Ellen Reichmann und Ina Bechter über ihre Wege in die Verpackungsindustrie.

Turnschuhe statt Pumps

Nur in direktem Kontakt, so waren sich alle Teilnehmerinnen einig, könne ein Austausch in die Tiefe gehen und sei nicht durch soziale Netzwerke ersetzbar. Sonja Bähr appellierte dabei an die Frauen, selbstbewusster aufzutreten. „Heute laufen wir alle in Turnschuhen auf der Messe herum, früher zogen wir hier High Heels an. Brecht die Konventionen“, rief sie den Frauen zu.

Auch Vera Strauch, Gründerin der Female Leadership Academy, rief in ihrer Keynote dazu auf, nicht auf Aussehen und Rollenbilder zu achten. „Schluss mit den abfälligen Kommentaren über Frauen“, rief die Beraterin und Buchautorin, die mit 29 Jahren eine Baufirma führte. Dafür erhielt sie auf der FACHPACK Zwischenapplaus. Seit 2018 begleitet Vera Strauch Frauen in Führungspositionen und auf dem Weg dorthin.

Beim Thema Netzwerken zitierte sie Studien, wonach Frauen sich in traditionellen Netzwerken unwohl fühlten, weil diese auf Selbstvermarktung und Wettbewerb ausgerichtet seien. Allerdings seien Frauen, die intensiveren Netzwerkpflegerinnen. Dies sei auch gut so, denn der Austausch und die Motivation durch andere sei wichtig, um ein größeres Netzwerk und damit mehr Einfluss zu gewinnen, so Strauch. „Bedingungslos“ sollten sich Frauen gegenseitig unterstützen, statt sich als Konkurrentinnen zu betrachten. Nach der Keynote gab es für die Teilnehmerinnen bei Fingerfood und kühlen Getränken die Chance, sich in kleineren Gruppen zusammenzutun und Fragestellungen zu erörtern. Viele lobten dabei die ungezwungene Atmosphäre der Frauenveranstaltung und schlossen sich über LinkedIn dem neuen Netzwerk an.