Mit Automatisierung zu nachhaltigeren Verpackungsmaschinen
30.09.2024 Machinery Change Sustainability Artikel

Mit Automatisierung zu nachhaltigeren Verpackungsmaschinen

SEW-Eurodrive treibt die CO2-Reduktion mit innovativen Automatisierungslösungen voran. Durch den Verzicht auf Druckluft und intelligentes Energiemanagement konnte so bei Verpackungsmaschinen für Hugo Beck der Energieverbrauch drastisch gesenkt werden.

Verpackungsmaschine mit offenen Türen und Blick auf die Steuerungselemente In Zusammenarbeit mit Hugo Beck entwickelte SEW-Eurodrive eine nachhaltige, druckluftfreie Schlauchbeutelmaschine.

Maschinenbauer kennen SEW-Eurodrive seit Jahren vor allem für ihre Motoren und Getriebe. Doch das Unternehmen hat sich zudem als Lösungsanbieter positioniert, um seine Kunde dabei zu unterstützen, ihre Automatisierungsziele zu erreichen– sei es durch Steuerungen, Software oder Antriebe. Dabei verfolgt SEW-Eurodrive das Ziel, komplette Produkpakete für die spezifischen Anforderungen von Maschinen zur Verfügung zu stellen. Zunehmend rückt dabei auch das Thema der Nachhaltigkeit in den Fokus.

Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung sind nicht nur zentrale Themen bei Verpackungsmaterialien, sondern auch in der Entwicklung und Optimierung von Verpackungsmaschinen. Diese werden zunehmend energie- und ressourceneffizienter, getrieben von politischen Impulsen wie dem European Green Deal, der eine Reduktion der CO2-Emissionen um 55 % bis 2030 fordert. „In der Zukunft werden wir immer strengere Richtlinien sehen“, erklärt Jonas Schmitt, Solution Architect Machine Automation bei SEW-Eurodrive. „Immer mehr Maschinenbauer kommen auf uns zu, und auch der Markt zeigt, dass der Trend klar in Richtung Nachhaltigkeit geht“, betont Schmitt bei einer Präsentation im FACHPACK-TV-Studio. Intelligente Automatisierungslösungen bilden hierbei eine Schlüsseltechnologie – mit ihnen kann der CO2-Fußabdruck im Maschinenbau erheblich reduziert werden.

Ein herausragendes Beispiel für nachhaltige Maschinenautomation ist die Zusammenarbeit mit dem Verpackungsmaschinenhersteller Hugo Beck bei der Entwicklung einer horizontalen Schlauchbeutelmaschine. Die Nachhaltigkeit stand im Mittelpunkt dieses Projekts, insbesondere der Verzicht auf Druckluft spielte eine entscheidende Rolle. „Wir haben die komplette Pneumatik aus der Maschine genommen und sie druckluftfrei realisiert“, erklärt Schmitt. Stattdessen wurde die Pneumatik durch elektromechanische Antriebstechnik ersetzt. Durch das StarterSET 616 und seine Steuerungs- und Antriebskomponenten sowie umfassende Erweiterungen konnte der Gesamtenergiebedarf der Verpackungsmaschine erheblich gesenkt werden. Zudem wurden eine Ausfallfrüherkennung und ein intelligentes Energiemanagement integriert, um die Verpackungsmaschine als druckluftfreie, modulare und hybride Flowpack-Lösung sowohl für papierbasierte als auch Folienverpackungen nutzbar zu machen. Zudem erlaubt das intelligente Energiemanagement die Maschinen bei Stromausfällen kontrolliert zu stoppen, und spart Energie durch kleinere Versorgungsleitungen. Bewegungen wie Schneiden und Klemmen, die in der Verpackungsmaschine bisher klassisch mit Druckluft durchgeführt wurden, werden nun durch Steppermotoren realisiert. Diese elektrischen Aktuatoren ersetzen die Pneumatik, was sowohl den Wartungsaufwand als auch die Energiekosten senkt. Dank des angepassten StarterSETs verkürzte sich die Entwicklungs- und Inbetriebnahmezeit der Maschine um zwei Monate. Insgesamt können so 79 % der CO2-Emissionen eingespart werden – das entspricht 6,71 Tonnen CO2.

Die komplette Präsentation von Jonas Schmitt können Sie sich in diesem Video ansehen.

SEW-Eurodrive bei FACHPACK-TV

SEW-Eurodrive bei FACHPACK-TV