Mit Online-Spielen gegen Fehlwürfe: Trennen statt Daten
05.07.2024 Insights New Paths Artikel

Mit Online-Spielen gegen Fehlwürfe: Trennen statt Daten

Die Initiative „Mülltrennung wirkt“ hat sich zum Ziel gesetzt, Fehlwürfe in Gelben Tonnen zu verringern. Um mehr Menschen zu erreichen, nutzt sie unterschiedlichste Kanäle – darunter auch packende Online-Spiele, die spielerisch über korrekte Mülltrennung aufklären und begeistern sollen.

Macht Spaß und ist gut für die Umwelt: Das neue Online-Spiel „Garbage Grab“ der Initiative „Mülltrennung wirkt“ trainiert Abfallwissen und Geschicklichkeit.
Noch immer gehören etwa 30 Prozent der in den Gelben Tonnen und Gelben Säcken gesammelten Abfälle dort nicht hinein. Diese Fehlwürfe erschweren das Recycling der richtig entsorgten leeren Verpackungen erheblich und machen es teilweise sogar unmöglich. Umgekehrt gehen falsch in den Restmüll geworfene Verpackungen als Wertstoffe für immer verloren. Die Initiative „Mülltrennung wirkt“ der dualen Systeme hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, Verbraucher über die richtige Abfalltrennung und Recycling aufzuklären und zum Mitmachen zu motivieren. Die Aufklärungskampagne läuft über viele unterschiedliche Kanäle, zum Beispiel mit einer Website, über Social Media oder Mülltrenn-Aktion in den Kommunen vor Ort. Mit der größten Aktion dieser Art, die es in Deutschland je gegeben hat, machte die Initiative beispielsweise in den beiden ersten Juni-Wochen bundesweit in über 200 Kommunen Station, um über richtige Abfalltrennung aufzuklären und wie die richtige Trennung das Klima schützt. Doch dabei wollten es die Organisatoren nicht belassen.
Der Trenn-Bär mit Trommler-Crews sorgten für Aufmerksamkeit in den Innenstädten.

Spielend leichte Mülltrennung 

„Wir wollen noch mehr Menschen erreichen und motivieren“, sagt Axel Subklew, Sprecher der Initiative. „Daher haben wir über neue Wege nachgedacht und uns gefragt: Womit beschäftigen sich viele Menschen im Alltag, was macht ihnen Spaß und was motiviert sie? Welches Medium nutzen sie täglich?“

Die Antwort auf diese Fragen lag für die Initiative nahe: Online-Spiele. Mit dem Smartphone als täglichem Begleiter von Jung und Alt würden sich über diesen Kanal Kinder ebenso wie Erwachsene und Senioren erreichen lassen. „Also kreierten wir ein Online-Spiel – ein Spiel, das Spaß macht, das die Spieler aber auch herausfordert und das natürlich richtige Mülltrennung vermittelt“, so Subklew. Anfang April 2024 war es dann so weit: Das erste Spiel „Trash Crush“ ging online und schon Ende Juni folgte mit „Garbage Grab“ die Fortsetzung der Spiele-Reihe.

Swipen als bekanntes Mittel

Für die professionelle Entwicklung der Spiele wurde Pfeffermind, eine Agentur für digitale Spielkonzepte und Wissensvermittlung, ins Boot geholt. Um die unterschiedlichen Zielgruppen gleichermaßen zu erreichen, haben deren Entwickler die Spiele niedrigschwellig und einfach zugänglich gestaltet. So sind die Browserspiele über alle Endgeräte verfügbar, kostenlos und werbefrei. Dabei bedienen sie sich bekannter Mechanismen, zum Beispiel dem Swipen, also Wischen, bei „Trash Crush“. Damit die Games auch für erfahrene Spieler spannend sind, erhöht sich nach einem einfachen Einstieg der Schwierigkeitsgrad. Außerdem gibt es für die richtige Mülltrennung Punkte und für Fehler Punktabzug – das soll diejenigen, die sich gerne messen, zu Challenges unter Freunden oder in der Familie einladen.

Grundsätzlich geht es bei den Online-Spielen darum, Müll richtig zu trennen, also zu lernen: Was gehört in die Gelbe Tonne, in die Altpapiertonne, in den Glascontainer, in die Biotonne oder doch in den Restmüll? Letztlich sollen die Spieler die Grundregel für richtige Mülltrennung verinnerlichen: In die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack gehören alle leeren Verpackungen, die nicht aus Papier, Pappe, Karton oder Glas sind. Papier, Pappe und Karton werden im Altpapier, pfandfreie Einweg-Glasverpackungen in Glascontainern gesammelt. „Ziel der neuen Spiele-Reihe ist, das Wissen rund um richtige Mülltrennung spielerisch, mit Spaß und zeitgemäß zu vermitteln“, erläutert Subklew. 

 

Spaß und Entertainment dürfen nicht fehlen

Ebenso wichtig wie die Wissensvermittlung war den Entwicklern aber auch der Spaß am Spielen. „Die Herausforderung besteht darin, dass Vermittlungsinhalte und Spielcharakter Hand in Hand gehen müssen – ohne, dass eins von beiden überhandnimmt“, betont der Sprecher. Beispielsweise wurden die Online-Spiele so konzipiert, dass die Nutzer nicht nur Wissen über Mülltrennung brauchen: Auch Geschicklichkeit und Schnelligkeit sind notwendig. „Das alleine reicht aber auch nicht aus. Um Punkte zu machen, man muss schon wissen, in welche Tonne die Abfälle gehören“, ergänzt Subklew.

Um die Spieler bei der Stange zu halten, haben die Entwickler großen Wert auf den Faktor Entertainment gelegt. Beim ersten Spiel „Trash Crush“ zum Beispiel spielt der Humor eine wichtige Rolle. Die Umsetzung als Swipe-Spiel und Abfälle, die sich den Spielenden mit witzigen Sprüchen vorstellen, erinnern mit einem Augenzwinkern an Dating Apps. So wird richtige Mülltrennung zum unterhaltsamen Spaß. 

Mit ihren unterhaltsamen Ansätzen setzt die Initiative „Mülltrennung wirkt“ neue Maßstäbe in der Umweltbildung. Durch die Kombination von spannenden Online-Spielen, vielfältigen Informationsangeboten und praktischen Unterrichtsmaterialien gelingt es, Menschen jeden Alters für die richtige Mülltrennung zu begeistern und nachhaltig zu sensibilisieren. So trägt die Initiative nicht nur zur Verringerung von Fehlwürfen in den Gelben Tonnen bei, sondern stärkt auch das Bewusstsein für umweltbewusstes Handeln in der Gesellschaft.