- 16.01.2024
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Gerolsteiner steigt ins Geschäft mit Cola-Getränken ein
Gerolsteiner will seine Marke ausweiten und das Sortiment außerhalb des Stammgeschäfts Mineralwasser ausbauen. Dazu bringt Mineralbrunnen erstmals drei Cola-Getränke auf den Markt.


Gerolsteiner sei mittlerweile die einzige Wassermarke, die mit 12,3 Prozent eine zweistellige Käuferreichweite vorweisen könne, sagt Marketingchef Marcus Macioszek. Mit einer Bekanntheit von 89 Prozent liege Gerolsteiner zudem deutlich vor anderen Mineralwassermarken, schreibt die Lebensmittelzeitung. Auch tauche Gerolsteiner auf jedem achten Kassenbon mit Markenwasser auf, während dieser Wert bei den nächsten beiden Wettbewerbern bei 12 beziehungsweise 26 liege. Aufgrund dieser Rahmenbedingungen sei die Zeit nun reif für eine Cola unter dem Gerolsteiner-Dach gewesen. Nahezu jeder Konsument habe zwar in der Vergangenheit unter der Dachmarke Gerolsteiner eine Apfelschorle oder Limonade erwartet, nicht aber unbedingt eine Cola. Das habe sich geändert, so Macioszek. Ab Februar bringt Gerolsteiner nach eigenen Angaben drei Cola-Getränke in der 0,33-Liter-Longneck-Glas-Mehrwegflasche im 24er-Kasten: eine klassische Cola und die Varianten Zero Zucker und Cola-Mix.
Trend-Gebinde Longneck
Wie die anderen Produkte des Trend-Gebindes Longneck sind auch die Cola-Langhälse vorrangig für die Gastronomie bestimmt, sie dürften aber auch für den Lebensmitteleinzelhandel und Getränkemärkte spannend sein, glaubt Macioszek. Dort stehe man mit den Listungsgesprächen jedoch noch ganz am Anfang. Cola-Getränke sind nach den Mineralwässern die größte Kategorie unter den alkoholfreien Getränken.
Konkrete Zahlen zum Geschäftsjahr 2023 wird der zur Bitburger-Gruppe gehörende Brunnen erst Anfang März veröffentlichen. Annega rechnet jedoch mit einem leicht negativen Absatz und einem nahezu unveränderten Umsatz. 2022 hatte Gerolsteiner den Umsatz um 11 Prozent auf 317,5 Mio. Euro gesteigert, den Absatz um 9,4 Prozent auf 8,2 Millionen Hektoliter. Sollten sich die Prognosen bestätigen, dürfte das als Erfolg gewertet werden. Laut Marktforschungsdaten verlor der gesamte Markt bis Oktober fast 4 Prozent Menge. Mineralwasser büßte mit knapp 7 Prozent ebenso ein wie Cola, Limonaden und Eistees. Lediglich Energydrinks und Sportgetränke konnten kräftig zulegen. In beiden Kategorien ist Gerolsteiner nicht aktiv.
Gerolsteiner mit neuen Etiketten
Im Stammgeschäft Mineralwasser wurden zudem die Etiketten des gesamten Sortiments nach fünf Jahren überarbeitet und ab April soll es das hoch mineralisierte Gerolsteiner „Ursprung“-Wasser auch in der 1-Liter-Glas-Mehrwegflasche im 6er-Kasten geben.
„Die bisherige Gestaltung der Etiketten findet, wie die Marktforschung belegt, nach wie vor eine hohe Akzeptanz bei den Verbrauchern, dennoch halten wir es für unverzichtbar, das Markendesign kontinuierlich weiterzuentwickeln und auf der Höhe der Zeit zu halten”, betont Macioszek. Im laufenden Jahr findet das neue Design sukzessive den Weg in die Märkte. Den Auftakt machen die Volumengebinde, es folgen die übrigen Haushaltsgebinde und im zweiten Halbjahr die Ausstattungen für die Gastronomie. Die Neugestaltung in Zusammenarbeit mit der Agentur Justblue Design aus Hamburg wurde von mehreren Marktforschungen begleitet. Das final gewählte Etikettendesign sei im Urteil der Befragten moderner, zeige ein klares Markenprofil, sorge für Eigenständigkeit am POS, inszeniere Wasser auf eine attraktive Art und werde als belebend, erfrischend und natürlich wahrgenommen, so das Unternehmen.