Drogeriehändler dm baut Unverpackt-System aus
Im Rahmen eines Pilotprojekts in ausgewählten Filialen von dm können Kundinnen und Kunden Lebensmittel nachfüllen. Kerstin Erbe, als dm-Geschäftsführerin verantwortlich für das Ressort Produktmanagement und Nachhaltigkeit, erklärt im Gespräch mit FACHPACK360°, warum das System den Produktschutz einhalten kann.
Kreislaufsystem ausbauen
„Eines unserer Ziele bei dm ist es, Verpackungen zu vermeiden. Denn was unsere Kundinnen und Kunden an Verpackungsmaterial nicht mit nach Hause nehmen, muss auch nicht in den Kreislauf zurückführt werden. Die einfachste Möglichkeit Verpackungen einzusparen, ist, unsere Produkte unverpackt anzubieten. Die Einführung der dmBio-Abfüllstation ist daher ein logischer nächster Schritt, mit dem wir Erfahrungen im Bereich ‚unverpackt‘ sammeln. Damit kommen wir dem Wunsch unserer Kundinnen und Kunden nach und ermöglichen ihnen ein individuelles und bewusstes Einkaufserlebnis“, sagt dm- Geschäftsführerin Kerstin Erbe, die verantwortlich für das Ressort Produktmanagement und Nachhaltigkeit ist.
Die losen dmBio-Produkte gibt es unverpackt zum gewohnten Preis. An den neuen Stationen können diese nach gewünschter Menge ganz einfach selbst abgefüllt werden. Dafür können Kundinnen und Kunden ihre eigenen Behältnisse mitbringen oder die an der dmBio Abfüllstation erhältlichen Pfandbehälter nutzen.
Kurzinterview
Wie kann der Produktschutz gewährleistet werden, wenn zum Beispiel Müsli länger unverpackt ausliegt? Und wie bleibt das Kaffeearoma erhalten?
Kerstin Erbe: Beim Verkauf in unseren Abfüllstationen haben der Schutz und die Qualität unserer dmBio Produkte für uns oberste Priorität. Durch die Behälter und die Entnahmetechnik unserer dmBio Abfüllstation stellen wir die Produktqualität unserer Waren sicher, schützen sie vor äußeren Einflüssen und sorgen dafür, dass die Produkte in der Abfüllstation möglichst lange frisch bleiben. Die Produkte wurden zuvor Lagertests unterzogen, die auch die Grundlage für das Mindesthaltbarkeitsdatum bilden, das produktspezifisch auf dem LCD-Display der Station angezeigt und auf das jeweilige Etikett gedruckt wird und damit angibt, wie lange zum Beispiel aromatischer Kaffee mindestens garantiert ist.“
Wie werden die Behälter gereinigt?
Kerstin Erbe: Die Behälter der dmBio-Abfüllstation werden von den jeweiligen Herstellpartnern der dmBio Produkte aufgefüllt und von dort an unsere Verteilzentren geschickt. Anschließend gelangen sie luftdicht verschlossen in die jeweiligen dm-Märkte und werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort in die dmBio-Abfüllstation eingesetzt. Weitere Arbeitsschritte, wie zum Beispiel das Umfüllen aus einer anderen Verpackung, sind nicht notwendig, sodass ein direkter Produktkontakt vermieden wird. Sobald ein Behälter leer ist, wird er aus der Station entnommen und von unserem Partnerunternehmen MIWA abgeholt, durchläuft MIWAs professionelles Reinigungszentrum und werden den dmBio Herstellpartnern wieder zur Verfügung gestellt. Das Konzept stellt somit einen geschlossenen Kreislauf dar.
Landen versehentlich Nüsse oder andere Lebensmittel auch schon mal auf dem Boden, wenn Kunden ihre Waren selbst abfüllen?
Kerstin Erbe: Sollte beim Abfüllprozess an unserer dmBio Abfüllstation aus Versehen etwas auf den Boden fallen, wird dies von unseren dm-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern vor Ort in den dm-Märkten bereinigt.