Konserven sind wieder zurück
Die Konsumausgaben für Tütensuppen und Konservengerichte steigen. Grund sind laut Marktforschung höhere Preise. Auch wird gegenüber dem Vorjahr wieder deutlich mehr auf Vorrat gekauft.
Die Konsumausgaben für Tütensuppen und Konservengerichte steigen. Grund sind laut Marktforschung höhere Preise. Auch wird gegenüber dem Vorjahr wieder deutlich mehr auf Vorrat gekauft. 510 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr mit Suppen und Eintöpfen aus der Dose umgesetzt. „Nach einem erheblichen Rückgang im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr konnten diese Produkte damit wieder zulegen“, so die NielsenIQ-Analystin Thanh Nguyen Dao gegenüber der Lebensmittelzeitung und beziffert die Steigerung auf 15,6 Prozent. Der Absatz zieht mit und klettert auf Kilo- beziehungsweise Packungsbasis um bis zu 2,9 Prozent. Auch für Trockensuppen zeigt der Trend nach oben. 139,4 Millionen Euro wurden in 2022 umgesetzt (plus 5,7 Prozent). Der Absatz klettert auf 146,6 Millionen Liter (plus 4,2 Prozent) beziehungsweise 180,2 Millionen verkaufte Packungen (plus 2,9 Prozent).
Bevorratung im Büro oder zuhause
Die Rückkehr aus dem Home-Office und die Versorgung für den Arbeitsplatz werden zusammen mit einer Bevorratung mit Dosen- und Tütenprodukten wegen des Ukraine-Kriegs von der Marktforschung als mögliche Gründe genannt.
Bei den Mini-Meals, zu denen NielsenIQ Kartoffel- oder Nudelgerichte als Minutenterrinen zählt, ist der Umsatz um 10,5 Prozent auf nunmehr 306,5 Millionen Euro gestiegen. „Das ist aber vor allem den angestiegenen Preisen zu verdanken“, so die Analystin. Tatsächlich sind die Absätze in Kilo leicht um 1,6 Prozent auf 23,7 Millionen rückläufig. Wohingegen der Absatz auf Packungsbasis um 6,8 Prozent zulegt - ein Indiz für reduzierte Füllmengen.
Kochkits sind Verlierer
NielsenIQ zeigt, dass sie im Umsatz nochmals um 9,4 Prozent auf 50,7 Millionen Euro nachgelassen haben. Die Preiserhöhungen von durchschnittlich 7 Prozent pro Packung konnten dem nicht entgegenwirken.Auch Kochkits, die alle Zutaten mitliefern, sind den Angaben zufolge weiter im Abwärtstrend, sowohl beim Umsatz als auch im Blick auf die Mengen. „Möglich, dass die abflachende Corona-Pandemie diese Entwicklung weiter gestützt hat. Es wird nicht mehr so viel Zuhause gekocht“, so Thanh Nguyen Dao.
Dass Dosen als Verpackungsmaterial geeignet sind, liegt an der besonderen Schutzfunktion. Metall gewährleistet Schutz wie kein anderes Material: Hitze, Feuchtigkeit und Licht haben keine Chance. Auch Schmutz, Parasiten und Bakterien werden abgehalten. Metallverpackungen spielen ihre Stärken auch bei Gefahrgütern aus, denn es ist unzerbrechlich und schlagfest.
Verpackungen und Verschlüsse aus Metall lassen sich besonders gut recyceln und zu neuen Produkten verarbeiten. „So wird aus der Lebensmitteldose von heute die Autokarosserie von morgen, die Schiffsschraube von übermorgen oder eben wieder eine Dose. Und die einmal eingesetzten Rohstoffe gehen nicht verloren, sondern werden in einem perfekten Kreislauf weiter genutzt“, erklärt der Verband Metallverpackungen.
Das Unternehmen Sonnen-Bassermann, das unter anderem Dosensuppen herstellt, erklärt, dass in Deutschland 91 Prozent aller Dosen recycelt werden. Und macht noch eine andere Rechnung auf: „Ganz Europa recycelt 2,2 Millionen Tonnen Weißblech pro Jahr. Das ist genug für 246 Eiffeltürme.“