Voll oder leer? Studentin entwickelt Verpackungskonzept für Batterien
FACHPACK ist Premium-Partner des Deutschen Verpackungspreises 2023 und hat vor allem die Kategorie Nachwuchs gefördert. Studierende der FH Münster, HTWK Leipzig und BHT Berlin machten das Rennen. Die gebürtige Kielerin Leonie Theurer ist eine der Preisträgerinnen. Die 23-Jährige hat BattPack, eine Batterieverpackung, entwickelt. Sie erklärt ihr Konzept im Interview mit Katja Feeß, Marketingleiterin der FACHPACK, die ihr im September in Berlin den Preis überreichen wird.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, BattPack zu entwickeln?
Ich studiere an der HTWK Leipzig Verpackungstechnologie und Nachhaltigkeit im Bachelor. Eine Aufgabe im 5. Semester war es, für das Produkt unserer Wahl eine Verpackung zu optimieren oder eine neue zu entwickeln. Weil wohl jeder das Phänomen kennt, dass man zuhause in einer Schublade volle und leere Batterien lagert und nicht mehr weiß, welche voll sein könnten, wollte ich eine Batterieverpackung mit Aufbewahrungsmechanismus für leere Batterien entwickeln. Ich kam auf die Idee, in eine Faltschachtel aus Karton eine mobile Trennwand einzubauen, sodass volle sowie leere Batterien voneinander getrennt aufbewahrt werden können.
Die Faltschachtel für Haushaltsbatterien der Klasse AA ist eine simple Lösung zur Aufbewahrung. Durch einen einfachen bedruckten Trennzuschnitt in der Schachtel können die Batterien unkompliziert nach vollen und leeren Batterien sortiert werden. Die gedruckte Skala auf der Schachtel hilft bei der Übersicht der Anzahl.
Wie lange hat es von der Idee bis zum fertigen Produkt gedauert? Welche einzelnen Schritte im Produktionsprozess waren dafür nötig?
Ich habe etwa drei Monate an dem Projekt gearbeitet. Ich habe zunächst eine Marktanalyse durchgeführt und geschaut, welche Materialien bereits verwendet werden. Es kamen nur Kunststoff oder Karton in Frage, ich habe mich für Karton entschieden. Mir war wichtig, ein Monomaterial zu wählen, damit Konsumierende es einfach entsorgen können und die Verpackung gut recycelt werden kann. Der Bogen wurde bedruckt und anschließend zugeschnitten, geklebt und aufgerichtet.
Beim anschließenden Design bin ich eher laienhaft vorgegangen. Mir liegt mehr die technische Entwicklung als die Gestaltung des äußeren Erscheinungsbilds.
Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung mit dem Deutschen Verpackungspreis?
Meine Dozentin Paula Balzereit hatte die Idee, meine Verpackung für den Preis einzureichen und unterstützte mich dabei sehr. Zum Zeitpunkt der Einreichung als auch bei der Bekanntgabe der Preisträgerinnen und Preisträger war ich im Auslandssemester in Athen. Der Preis bedeutet mir sehr viel, denn ich habe im 5. Semester viel Herzblut in verschiedene Projekte gesteckt. Das ist nun ein gutes Gefühl, von den Profis der Branche dafür eine Anerkennung zu erhalten. Ich freue mich über die Auszeichnung und auf die feierliche Preisverleihung in Berlin.
Was ist Ihnen an einer Verpackung wichtig?
Die Funktion aus Sicht der Verbraucher, aber unbedingt auch aus der Sicht der Hersteller. Denn wenn eine Verpackungsidee nicht umgesetzt werden kann, dann nützt sie nichts. Ich habe zum Beispiel geprüft, ob BattPack maschinengängig ist. Nachhaltigkeit und Verbraucherfreundlichkeit sind für mich ebenfalls wichtige Faktoren.
Wie geht es nun weiter mit BattPack? Haben Sie schon Pläne?
Ich hatte während des Semesters in Athen wenig Gelegenheit, mich um die Fortführung meiner Verpackungsentwicklung zu kümmern. Dafür habe ich in Griechenland viele andere Dinge lernen können. Fest steht, dass ich nun nach dem Bachelor of Engineering den Master of Engineering machen möchte. Im nächsten Sommersemester möchte ich gern in einem Unternehmen ein Praktikum machen und suche derzeit nach einer passenden Stelle.
Was macht Ihnen an Ihrem Studiengang besonders Spaß?
Ich fand Verpackungen schon immer faszinierend und wollte ein Studium wählen, das mit Nachhaltigkeit zu tun hat. Anhand der vielen Projekte im Studium sieht man, wie komplex die Welt der Verpackungen ist. Verpackungsentwicklung stellt heutzutage, insbesondere mit Blick auf den Klimawandel, eine bedeutende Herausforderung dar. Wenn ich sehe, dass eine Verpackung wenig ökologisch ist, dann ist dies für mich ein Ansporn, sie dahingehend zu optimieren. Klar ist auch, ohne Verpackungen hätten wir zum Beispiel viele Lebensmittelverluste und würden viel mehr Energie verbrauchen. Daher ist der Produktschutz einer Verpackung elementar und nachhaltig.