Im Herbst stehen in vielen Haushalten die Saisonprodukte Kohl und Kraut auf dem Speiseplan. Die Central Agency for Green Commerce (CAGC) trägt der populären saisonalen Verzehrgewohnheit mit dem SUSY-Vergleichstest der Nachhaltigkeit von Verpackungen Rechnung. Beim in Kooperation mit der Lebensmittelzeitung publizierten Kräftemessen standen 17 Verpackungen für Rotkraut auf dem Prüfstand. Das Spektrum der Füllmengen reichte von 350 Gramm bis hin zu 750 Gramm. Unter den Kandidaten waren acht Eigenmarken von Aldi Süd, Alnatura, Edeka, Kaufland und Rewe sowie neun Markenprodukte von Bonduelle, Demeter, HAK, Hengstenberg, Iglo und Kühne.
Eingehend unter die Nachhaltigkeits-Lupe genommen wurden fünf alternative Packmitteltypen: Eine Weißblechdose, zwei Faltschachtelkartons für Tiefkühlware, zwei Kunststoffbeutel für Tiefkühlware, fünf Einweggläser mit Schraubverschluss sowie sieben Kunststoff-Standbeutel (Pouches). Zum gesamten SUSY-Score jedes Kandidaten wurden in den vier Kategorien Material, Funktionalität, Deklaration und Kreislauffähigkeit erzielten Teilresultate summiert.
Die Elitensphäre des Vergleichstests ist überschaubar: Nur zwei Rotkrauthüllen schnitten mit „herausragend“ ab, eine weitere mit „sehr gut“. Auf den Plätzen errangen zwei die Note „gut“, drei landeten bei „befriedigend“. Doch mehr als die Hälfte aller Angetretenen kam nicht über „ausreichend“ (zwei Verpackungen) oder gar „mangelhaft“ (sieben) hinaus.
Ganz obenan steht mit 4,5 von 5 möglichen Bewertungssternen die einzige Konservendose im Testfeld. Darin abgepackt ist „Hengstenberg traditionell“. In der gleichen Notenliga spielt nur noch das von Glas umhüllte Aldi-Produkt „King‘s Crown“, das vier Sterne schmückt. Den Bronzeplatz auf dem Siegerpodest hat mit 3,5 Sternen Hengstenbergs „Bio“-Rotkohl erklommen, ebenfalls im Einwegglas.
Den SUSY-Experten zufolge verdanken die beiden herausragenden Outfits für Kraut ihre Scores großteils den „gesicherten Recyclingströmen“, ihren Monomaterial-Komponenten und teils auch der Funktion Wiederverschließbarkeit. Bereits ein bis zwei Dutzend Score-Punkte dahinter rangieren zwei „befriedigende“ Verpackungen, die zu 95 Prozent aus Karton bestehen, plus Innenbeschichtung aus Polyethylen. Sie stehen den herausragenden und sehr guten Lösungen sowohl in puncto Funktionalität als auch in puncto Kreislauffähigkeit nach. „Lebensmittel verschmutzen oft den Karton, was die Recyclingfähigkeit negativ beeinflusst. Durch die Innenlaminierung wird das Material minderwertiger und ist nicht mehr in allen Bereichen einsetzbar“, heißt es im Studienfazit. Dicht dahinter landen die beiden mit „ausreichend“ benoteten leichten Mono-Kunststoffbeutel für TK-Ware.
Sie büßen gegenüber Kartons fünf Score-Punkte für Funktionalität und drei für Kreislauffähigkeit ein. Nur ein Achtel bis ein Viertel der Gesamt-Scores der Bestplatzierten einheimsen konnten Kunststoff-Standbodenbeutel (Pouches) als jüngste Packaging-Lösungen im Warensegment. Die aus fest miteinander verbundenen Schichten aus PET, Polypropylen und Aluminium komponierten Behälter, zu denen Hersteller und Händler laut den SUSY-Experten am Markt zunehmend tendieren, schneiden durchweg „mangelhaft“ ab.
Pouches seien zwar leicht, doch ihre Komponenten seien so miteinander verklebt, dass Verbraucher keine Trennung vornehmen könnten, befinden die Verpackungstester. Die Verbunde könnten derzeit keinem bestehenden Recyclingstrom zugeführt werden und würden somit „in der Regel“ verbrannt. Negativ angekreidet wird darüber hinaus, dass „die meisten“ Anbieter auf ihren Verpackungen keine Entsorgungshinweise aufgeführt haben. Die SUSY-Experten schließen daraus, dass Verbraucher Pouches „ohne klare Hinweise“ im Restmüll entsorgen.