Das Kölner Handelsunternehmen Luoro hat sich mit seinem Paperdent-Sortiment zum Ziel gesetzt, Kunststoffabfall weitestgehend aus der Zahnpflege zu verdrängen. Statt Kunststoff soll FSC-Holz aus zertifizierten Wäldern als Basisrohstoff für die Herstellung von Produkten und Verpackungen genutzt werden.
So wird die neue Mundspülung „Milde Kräuter“ in einer Verpackung aus Karton angeboten. „Wir sind überzeugt, dass nachhaltige Lösungen nur dann von der breiten Gesellschaft angenommen werden, wenn sie auch benutzerfreundlich sind und ihr Mehrwert direkt erkennbar ist. Dank unserer Kartonverpackung, ist auch für Nachhaltigkeitslaien leicht zu erkennen, wie viel Plastik, in unserem Fall sogar mehr als 80 Prozent, im Vergleich zu herkömmlichen Mundspülungsflaschen, eingespart wird“, sagt Dr. Louis Bahlmann, Zahnarzt und Mitgründer von Luoro.
Einsparung von Kunststoff
Speziell im Bereich der Mund- und Zahnpflege bleibt Kunststoff nach wie vor der am häufigsten verwendete Werkstoff für Verpackungen. Dies betrifft insbesondere Dentalprodukte, die auch als Fast Moving Consumer Goods klassifiziert werden. Daher besteht in diesem Bereich ein erhebliches Potenzial zur Müllreduktion, erklärt Bahlmann. „Mundspülungen stellen ein Bilderbuch-Beispiel für solche alltäglichen Produkte dar, die in kurzer Zeit verbraucht werden.“ Gewöhnlicherweise werden sie in Behältern aus Hartplastik angeboten. Obwohl diese Behälter kostengünstig in der Herstellung seien, werde der hohe Einsatz von Kunststoff durch die lange Abbauzeit in der Umwelt zu einem späteren Zeitpunkt zur Belastung.
Deshalb setze Paperdent für seine Mundspülung „Milde Kräuter“ auf die speziell für Non-Food-Produkte entwickelte Verpackung von Elopak, einem der führenden Systemanbieter von Kartonverpackungen. Die neu entwickelte Verpackungslösung besteht zu großen Teilen aus FSC-zertifiziertem Holz. Der Karton spare mehr als 80 Prozent Kunststoff gegenüber der sonst üblichen Kunststoffflasche ein und sei zu über 90 Prozent recycelbar. Die Mundspülung wird in der sogenannten D-Pak-Verpackung angeboten, Elopaks Giebelkarton für Non-Food-Produkte.
Bereits in den frühen 90er Jahren wurden D-Pak-Kartons für den Non-Food-Bereich produziert: für das Waschmittelsegment. „Nun nutzen wir unsere langjährige Expertise als Hersteller nachhaltiger Verpackungslösungen, um unseren D-Pak für den Non-Food-Verpackungsmarkt wieder einzuführen“, erklärt Elopal. Die D-Pak-Kartons werden laut Hersteller mit einer speziell entwickelten Maschine befüllt und sind nur für ungefährliche Produkte, die die Umwelt nicht belasten, freigegeben.
Weitere Produkte im Karton von Elopak sind ebenfalls geplant und teilweise schon auf dem Markt eingeführt, berichtet Dr. Laura Sulik, Senior Produktmanagerin bei Luoro. „Unsere nachhaltige Handseife XL mit Aprikosenduft gibt es seit November in ausgewählten Edeka-Filialen und 2024 werden weitere Handseifenvarianten auf den Markt kommen.“
Verwechslungsgefahr ausgeschlossen
Auf die Frage von FACHPACK360°, ob Hygieneprodukte in Kartonverpackungen nicht zu sehr Lebensmittelverpackungen ähnelten, wie etwa Milchverpackungen, sagt Sulik: „Produktsicherheit und eine mögliche Verwechslungsgefahr sind natürlich ein wichtiges Thema. Zur optischen Unterscheidung werden bei den Produkten Label über dem Etikett angebracht sowie der Hinweis direkt unter dem Verschluss, dass das Produkt nicht heruntergeschluckt werden soll. Bei den Handseifen ist zusätzlich der Bitterstoff Bitrex beigemischt, sodass die Produktsicherheit weiter erhöht ist und jeder sofort merken kann, dass es sich nicht um ein Getränk handelt und die Flüssigkeit ungenießbar ist. Zusätzlich dazu ist auf der Deckeloberseite ein zusätzliches Piktogramm mit dem dazugehörigen Hinweis aufgedruckt.“
Das Unternehmen sei davon überzeugt, dass sich diese Verpackungsart weiter durchsetzen wird. „Nicht nur im Hygiene- und Körperpflegesegment – auch bei Reinigern und Waschmitteln sind die Verbundkartonage-Verpackungen eine sehr interessante Alternative.“ Dies könne man am Beispiel vieler europäischer Länder sehen, die diese Verpackungsform schon seit längerer Zeit in verschiedensten Bereichen verwenden. „Deswegen sind wir überzeugt, dass sich dies auch in Deutschland durchsetzen wird, da die Vorteile für die Umwelt gegenüber Plastikverpackungen sehr überzeugend sind.“